Wirbelbrüche
Erkrankung
Vielfach sind es Sport- oder Verkehrsunfälle, die die auslösende Ursache für Wirbelkörperbrüche darstellen. Mitunter reicht bei Vorliegen einer Osteoporose aber auch eine kleinere Belastung aus, um eine solche Verletzung auszulösen. Ist durch die Fraktur die Stabilität der Wirbelsäule gefährdet oder sind durch Bruchteile der Wirbel Nerven und Rückenmark unter Druck muß man operieren.
Diagnostik
Zur Diagnostik werden Röntgenbilder der Wirbelsäule und Computertomographien eingesetzt.
Therapie
Je nach Lage der Fraktur an Hals-, Brust- oder Lendenwirbelsäule kommen geeignete Verfahren zur Stabilisierung zur Anwendung. Von hinten werden Fixateure implantiert, die den gebrochenen Wirbel überbrücken. Zur maximalen Gewebeschonung wird wann immer es möglich und sinnvoll ist, ein percutanes (minimalinvasives) System eingesetzt.
An der Halswirbelsäule werden die Wirbel von vorn mit Platten verschraubt. Der Eingriff wird in einer Vollnarkose durchgeführt. Der Patient kann danach normal liegen und bereits am OP-Tag aufstehen. Der Aufenthalt im Krankenhaus dauert ca. eine Woche. In dieser Zeit wird mit Krankengymnastik begonnen und im Bedarfsfall die rehabilitatorische Nachsorge organisiert.
Vertebroplastie / Kyphoplastie
sind minimalinvasive Versorgungen von Wirbelkörperverletzungen
Bei Wirbelkörperbrüchen können die Wirbel auch dadurch verheilen, indem man eine gewisse Zeit zuwartet und ein Korsett trägt. Die ist bei geringfügigen Brüchen sinnvoll. Bei Brüchen, die instabil sind, sollte über eine Versorgung mittels einer Verschraubung nachgedacht werden. (Fixierung).
Wenn Brüche zu erheblichen Zertrümmerungen eines Wirbelkörpers geführt haben aber der Zusammenhalt der Wirbelsäule noch stabil ist und keine Knochenstücke den Nervenkanal einengen, nutzt man Techniken, den Wirbel zu kleben.
Dazu wird in Vollnarkose der Wirbelkörper auf die ursprüngliche Höhe aufgerichtet. Um ihn in dieser Stellung zu stabilisieren wird ein pastöser Kunststoffzement eingespritzt. Dieser härtet nach ca. 10 Minuten aus. Der Wirbel ist wieder stabil, der Patient kann nach der Operation sofort mobilisiert werden..
Die Einspritzung erfolgt über zwei Kanülen von 2.5 mm Durchmesser, die unter Röntgenkontrolle in den Wirbelkörper eingeführt und nach der Therapie wieder entfernt werden.